Treibholz

Häfliger Claudia, Zimmermann Marc
2005 FS

Im Zentrum des Schriftentwurfs stand die Frage, wie weit sich die Strichstärkenunterschiede der klassizistischen Schriftvorbilder geometrisch reduzieren und systematisch abstrahieren liessen. Dabei wurde ein Konstruktionsprinzip erarbeitet, welches die numerisch kontrollierte Schrichstärkenmodulation ermöglichte. In einem nächsten Schritt wurden die Strichstärkenkontraste der Schrift für unterschiedliche Schriftgrössen optimiert. Es folgte die Weiterentwicklung des Prinzips und dessen Verifizierung bis hin zur Anwendbarkeit auf sämtliche Versalien und Minuskeln. Für den Titelsatz bis zum Schrifteinsatz in Konsultationsgrösse stehen dem Anwender sieben Schriftschnitte mit jeweils eigenen Strichstärkenverhältnissen zur Verfügung. Im kleinen Schriftgrösseneinsatz sind die, der Schrift eigenen formalen Charaktereigenschaften kaum bemerkbar. So angewendet unterscheidet sich die «Treibholz» in ihrer Auflösungsqualität nur geringfügig von ihren Vorbildern, etwa der «Didot» oder «Walbaum». In grossen Grössen wird die konstruktive Auslegung der «Treibholz» dafür umso offensichtlicher.